Es funktionierte einfach nicht mehr zwischen YB Bern und David Wagner: Die Ergebnisse wurden in den letzten Wochen immer schlechter. Die Mannschaft, die vier Mal in Serie die Meisterschaft gewonnen hat, besitzt keine Chance mehr auf die Titelverteidigung. Die Berner haben 15 Punkte Rückstand auf den FC Zürich. Der FC Basel auf Rang 3 ist punktgleich mit den Young Boys. Sowohl Sportdirektor Christoph Spycher wie auch Trainer Wagner gestanden zuletzt öffentlich ein, dass die Mannschaft keine Fortschritte mehr macht. Und so kam es, wie es im Geschäft kommen musste: Bern trennt sich mit sofortiger Wirkung von Wagner, um „einen neuen Impuls“ zu setzen, wie Spycher erklärt.
Wagner hat früh versagt
Es ist Spychers erste Trainerentlassung. Wagners Vorgänger Adi Hütter und Gerardo Seoane wurden aus der Bundesliga abgeworben. Letzterer ging vor der laufenden Saison. Komplett traurig waren die Berner nicht. Ein neuer Coach könnte exakt der richtige Reizpunkt sein, um Sättigungsgefühlen im Team vorzubeugen, lautete die Hoffnung. Und am Anfang schien es exakt so zu kommen: Wagner qualifizierte sich für die Gruppenphase der Champions League und spielte zu Beginn auch in der Liga gut. Aber schon vor dem Winter war davon nichts mehr übrig: Bern schied aus der Champions League sowie im Cup aus und schmierte in der Super League ab. Die Erfolge zu Beginn der Saison waren wohl weniger Wagner zu verdanken und viel mehr die Restwirkung Seoanes. Der deutsch-amerikanische Coach hat früh versagt.
Vanetta übernimmt als Interimslösung
Bern wird für die restliche Spielzeit keinen neuen Cheftrainer verpflichten. Stattdessen erhält Matteo Venatta als Interimslösung das Vertrauen. Der 43-Jährige war zuletzt Assistenztrainer der ersten Mannschaft. Sollte er überzeugen, könnte er die Chance haben, dauerhaft Chefcoach zu werden. Denn eine Sache scheint in Bern festzustehen: Ein Trainer aus dem Ausland, der die Liga nicht kennt, soll es nach den Erfahrungen mit Wagner nicht noch einmal sein.